Du kannst selbst Deine Antworten auf all Deine Fragen finden, in dem Du das schamanische Reisen für Dich nutzt. In diesem Artikel zeige ich Dir, wie Du schamanisch reist und so Deine ganz eigenen Antworten findest.
Schamanisches Reisen ist das wichtigste Ritual im Schamanismus. Es hilft Dir, einen direkten Zugang zu Dir selbst, zu der Dich umgebenden Natur und zu allen Geistwesen und Krafttieren zu bekommen. Du erlernst mit einer einfachen Methode, wie Du Dir selbst die Informationen holst, die Du schon immer wissen wolltest. Du selbst findest Deine Antworten mithilfe einer schamanischen Reise.
Schamanismus ist ein weit gefächerter Begriff unter dem sich jede und jeder etwas anderes vorstellt. Manchmal wird auch davor gewarnt. Andere fragen sich, ob sie dafür zu indigenen Schamanen reisen oder irgendwelche bewusstseinserweiternde Drogen einnehmen müssen.
Ich sage es Euch ganz offen, nichts von dem oben genannten ist notwendig, um Schamanismus zu erlernen und zu praktizieren.
Das schamanische Reisen ist eine Methode, die einfach zu erlernen ist und auch in unserer westlichen Kultur ohne weiteres gelernt und gelebt werden kann.
Um ganz einfach zu starten habe ich Dir eine geführte schamanische Reise aufgenommen. In dieser geführten Reise kannst Du einmal ganz entspannt - ohne selbst zu handeln - ausprobieren, wie das gehen kann.
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Woher kommt das schamanische Reisen?
Um Dir einen kleinen Einblick in die Entstehungsgeschichte des schamanischen Reisens, so wie ich es von Sandra Ingerman (New Mexico, U.S.A.) gelernt habe, zu geben, muss ich ein klein wenig ausholen. Das hilft Dir aber, diese Methode besser zu verstehen und einordnen zu können.
Core-Schamanismus als Extrakt aus vielen Kulturen
Prof. Michael Harner Ph.D. war Anthropologie-Professor (1929 – 2018) und untersuchte als Wissenschaftler viele indigene Kulturen auf der ganzen Welt. Bei diesen Untersuchungen stellte er fest, dass sich die Zeremonien und Methoden der verschiedenen indigenen Schamanen zwar unterscheiden, es sich aber daraus gemeinsame Merkmale und Abfolgen finden lassen. Dieses gefundene Wissen, also den Kern der indigenen Zeremonien und Rituale, setzte er in dem von ihm ins Leben gerufenen Core-Schamanismus um und extrahierte daraus die Methode des schamanischen Reisens.
Der Core-Schamanismus ist somit der extrahierte Kern-Schamanismus vieler verschiedener Kulturen auf der Welt. Die zentrale Zeremonie bzw. Methode ist dabei das schamanische Reisen.
Ein Wissenschaftler als Schamane
Michael Harner ging sogar noch weiter. Er brachte verschiedenen indigenen Völkern, die aufgrund von Verfolgung oder Verbot der Ausübung der eigenen Kultur, ihre eigenen Zeremonien nicht mehr kannten, das schamanische Reisen (wieder) bei. Mit diesen Reisen des Core-Schamanismus fanden sie dann zu ihren eigenen Wurzeln und ihren eigenen Zeremonien zurück.
Ähnliches trifft auch auf uns Mitteleuropäer zu. Wir wurden im Mittelalter auch von unseren eigenen Wurzeln abgeschnitten und von unseren magischen Fähigkeiten getrennt. Auch für uns ist es mit dieser Methode sehr gut möglich, das alte Wissen wieder zu finden und uns an unsere eigenen Wurzeln hier in Mitteleuropa wieder anzuschließen.
Aus diesem Grund ist es für mich sehr viel kraft- und reizvoller mit einer extrahierten Methode des Core-Schamanismus die eigenen Wurzeln zu finden als Zeremonien indigener Schamanen von anderen Erdteilen zu kopieren.
Das Schamanische Reisen
Zum schamanischen Reisen werden auf der ganzen Welt Instrumente gespielt, die nicht nur einen Ton erzeugen, sondern immer noch eine Reihe von Obertönen mit erklingen lassen. Diese Obertöne - nicht der Ton an sich - helfen, in einen tranceartigen Zustand zu kommen und die Reise zu starten. Dies kann zum Beispiel mit einer Trommel oder einer Rassel geschehen.
Die Vorstellung auf dem Rücken einer Trommel wie auf dem Rücken eines Pferdes in andere Wirklichkeiten zu reisen hilft v.a. AnfängerInnen, gut weg zu kommen, die Konzentration zu halten und wieder gut im Hier-und-Jetzt zu landen.
Ein klarer und wichtiger Rahmen
In einer schamanischen Reise treffen wir bewusst eine Entscheidung, eine Reise in andere Wirklichkeiten zu unternehmen. Am Ende der Reise gibt es eine ebenso bewusste Entscheidung, wieder hier in unserer Realität anzukommen. Diese Form ist ganz wichtig um sicher, andere Wirklichkeiten zu erkunden.
Eine weitere wichtige Rahmenbedingung ist die formulierte Absicht. Die definierte Absicht und der klare Anfang und das klare Ende unterscheiden einen Tagtraum von einer schamanischen Reise. In einem Tagtraum triften wir auch irgendwie in andere Wirklichkeiten. Aber der Tagtraum hat weder eine Absicht noch einen klar definierten Anfang und ein klares Ende.
Kontakt zu allen möglichen Wesen im Universum
Der Schamanismus geht davon aus, dass alle Dinge in unserem Leben beseelt und damit lebendige Wesen sind. So sind nicht nur die Bäume, Pflanzen und Tiere lebendige Wesen, sondern z.B. auch die Elemente Feuer, Wasser, Luft und Erde. Alles ist ein lebendiges Wesen, auch die Steine vor unserer Haustüre und das Haus in dem wir leben.
In einer schamanischen Reisen kannst Du gezielt mit all diesen Wesenheiten in Beziehung treten. Du kannst Reisen zu Naturwesen oder Bäumen, Blumen oder anderen beseelten Wesen in Deiner Umgebung machen. Du kannst mit ihnen kommunizieren und ihnen Deine Fragen stellen. Dazu gibt es Reisen in der mittleren Welt, unserer Welt hier, in die obere Welt oder die untere Welt.
Krafttiere und Geistführer auf dem Weg
Wichtige Helfer der schamanisch Praktizierenden sind die Krafttiere. Krafttiere sind Tiere, die sich uns als Hilfsgeister zur Verfügung stellen. Sie begleiten uns auf unserem Weg und werden, wenn wir es zulassen, zu unseren großen Lehrmeistern.
Neben den Krafttieren gibt es Geistführer oder Lehrer, die uns unterstützen und als Wegbegleiter helfend zur Seite stehen.
In Kontakt mit diesen Wesenheiten bietet das schamanische Reisen mannigfaltige Möglichkeiten, Wissen zu erlangen und eigene Erfahrungen zu machen.
Modelle und Annahmen als Hilfskonstrukte
Das 3-Welten-Modell
Im Schamanismus wird meist noch von drei Welten gesprochen. In der oberen Welt begegnen wir unseren Geistführern oder LehrerInnen und unserer Seelenfamilie. In der unteren Welt lernen wir v.a. unsere Krafttiere kennen und lernen dort mit ihnen zu kommunizieren. Die mittlere Welt entspricht unserer Welt hier. Auch in unserer Welt können wir schamanisch reisen. Klassische Mittelwelt-Reisen sind Reisen zu den 4 Elementen (Erde, Feuer, Wasser, Luft), zu den Naturwesen oder zu allen anderen Dingen, die uns umgeben. Wie schon geschrieben wird im Schamanismus alles als beseelt angesehen, egal ob das unser Auto oder der Baum vor unserem Haus ist.
Dieses Drei-Welten-Modell erleben nicht mehr alle Menschen so wie es ursprünglich gelehrt wurde. Viele schamanisch Praktizierenden empfinden die Welten der Geistführer und Krafttiere nicht mehr als oben und unten. Vielmehr ist es möglich zwischen den Welten hin- und her zu switchen, alles existiert irgendwie um uns herum. Es gibt keine allgemein gültige Aussagen mehr, wen wir wo treffen und wie sich das alles darstellt. Die Wahrnehmung ist sehr individuell geworden und damit auch die Wahrnehmung der ehemaligen "Welten".
Ein Modell als Ausgangspunkt, nicht als Gesetz
Ich persönlich finde es immer noch sehr hilfreich und praktisch, das schamanische Reisen in andere Wirklichkeiten an dem Drei-Welten-Modell zu erklären, da es so einfach ist und bisher immer gut von meinem SeminarteilnehmerInnen nachvollzogen werden konnte. Gleichzeitig weise ich aber darauf hin, dass die Wahrnehmungen sehr individuell sind und es sehr sehr wichtig ist, der eigenen Wahrnehmung wirklich zu vertrauen. Es ist absolut richtig wie Du das in Deinen Reisen wahrnimmst. Deine Erfahrung und Dein Eindruck kann diametral von dem hier beschriebenen abweichen. Bitte vertraue Deiner Wahrnehmung. Was ich hier über die verschiedenen Welten schreibe ist nur eine Möglichkeit, mich der Realität zu nähern. Und unsere eigene Realität ist nun einmal wie im wirklichen Leben auch sehr verschieden.
Reisen in andere Wirklichkeiten
Die Welt in die wir mit einer schamanischen Reise gelangen hat Michael Harner im Core-Schamanismus als nicht-alltägliche Wirklichkeit bezeichnet. Damit grenzte er sie begrifflich von unserer alltäglichen Wirklichkeit ab.
Die australischen Ureinwohner sprechen von der Traumwelt und oft wird sie auch als Anderswelt bezeichnet. Wichtig ist es, sich klar zu machen, dass es sich um eine Reise von unserer momentanen Welt in eine andere nicht-alltägliche Welt handelt. Diese Reise hat einen klaren Anfang, ein klares Ende und die bewusste Entscheidung, in andere Welten zu reisen. Damit unterscheidet sie sich klar von einer Wahnvorstellung in einer Psychose.
Um schamanisch reisen zu können brauchst Du eine für Dich passende Instrumental-Begleitung. Du brauchst die Töne eines Instrumentes, das gleichzeitig Obertöne erzeugt, wie z.B. eine Trommel- oder Rassel. Um es Dir ganz einfach zu machen, habe ich Dir eine Trommel-Sequenz von 10 Minuten Länge aufgenommen. Du kannst Dir die Trommel-Datei hier holen: Trommel-Download.
Ein andere Möglichkeit ist es, für Dich selbst zu trommeln oder zu rasseln. Eine einfache Rassel kannst Du Dir aus einer kleinen Kunststoff-Dose mit Deckel basteln, indem Du sie mit trockenem Reis, Bohnen oder sonst irgend etwas Rasselndem füllst. Wichtig ist, dass Dir der Klang angenehm ist. Wenn Dir der Klang nicht zusagt, dann fülle die Dose mit etwas Anderem.
Eine schamanische Reise in die untere Welt
Unsere Absicht als Motor für die Reise
Die wichtigste Voraussetzung für solch eine Reise ist unsere Absicht. Die Absicht ist sozusagen der Motor oder der Antrieb mit dem wir in andere Wirklichkeiten reisen. Ohne Absicht dümpeln wir in der Reise vor uns hin und es passiert nichts wirklich Spannendes oder wir können unseren Fokus oder unsere Aufmerksamkeit nicht halten. Also formulieren wir als erstes unsere Absicht.
Für eine Reise in die untere Welt könnte die Absicht z.B. lauten: Ich reise in die untere Welt und lerne mein Krafttier kennen.
Den eigenen Weg finden
Hierzu gehst Du in Deiner Vorstellung an einen Platz in der Natur, den Du kennst und magst und suchst nach einem Weg nach unten. Deine Absicht ist es nach unten in die untere Welt zu reisen und dort Dein Krafttier zu finden. Der Weg nach unten kann über ein Mauseloch gehen, eine Wurzel, einen Bach oder eine Quelle oder irgend etwas anderes, das Dich nach unten trägt. Du folgst diesem Weg so lange nach unten bis es sich in Deinem Gefühl oder Deiner Vorstellung wieder öffnet und weit wird. Dann bist Du in der unteren Welt angekommen.
Du schaust Dich hier um und „gehst“ ein paar Schritte, was nimmst Du wahr? Deine Absicht ist immer noch, Dein Krafttier zu finden.
Was machst Du wenn Du ein Tier wahrnimmst? Du beobachtest zuerst einmal, wie es Dir begegnet. Springt es Dich direkt an, dann ist es ziemlich sicher Dein Krafttier. Kommt es auf Dich zu und dreht sich dann wieder weg oder geht weiter, ist es erst mal nicht Dein Krafttier. Hier kommt es dann darauf an, ob es Dir öfters begegnet. Normalerweise nimmst Du wahr, ob das Tier, das zu Dir kommt, Dein Krafttier ist. Eine gute Idee ist es auch, das Tier zu fragen, ob es Dein Krafttier ist. Es wird Dir auf jeden Fall antworten.
Hast Du Dein Krafttier gefunden, kannst Du ihm Fragen stellen oder es um Heilung für ein bestimmtes Thema bitten.
Wenn sich die Reise dem Ende neigt. Das merkst Du entweder durch den veränderten Trommel- oder Rassel-Rhythmus Deiner Instrumental-Begleitung oder Du hast alles erfahren oder erhalten, was Du wolltest. Dann gibt es am Ende der Reise zum Krafttier noch ein spezielles Ritual, das Dir hilft, das Krafttier auch in Deiner alltäglichen Welt zur Verfügung zu haben. Wenn Du magst, dann frage das Tier, ob Du es mit Dir nehmen darfst. Wenn es ja sagt, dann kannst Du es ganz physisch mit Deinen Armen zu Dir her ziehen, an Dein Herz nehmen und dann mit ihm den Rückweg antreten. Ansonsten bedanke Dich bitte bei Deinem Krafttier und verabschiede Dich von Ihm. Es sollte ganz selbstverständlich sein, dass die Arbeit mit den Spirits geprägt ist von Respekt und einem freundlichen Umgangston.
Wenn Du Dein Krafttier mit diese Welt gebracht hast, dann kannst Du auch hier in der alltäglichen Wirklichkeit, Kontakt zu ihm aufnehmen und es um Hilfe bitten, z.B. in schwierigen Situationen Deines Alltags.
Der Weg zurück
Du erinnerst Dich, eine schamanische Reise hat einen definierten Anfang und auch ein definiertes Ende. Du kommst also zurück, wenn sich der Trommel- oder Rasselton ändert und zum Rückweg auffordert.
Du kommst auf dem selben Weg zurück, den Du in die untere Welt genommen hast.
Falls Du auf dem Hinweg ein paar Umwege gemacht hast, kannst Du diese beim Rückweg getrost weglassen. Du kommst dann wieder an Deinem Ausgangspunkt, Deinem Platz in der Natur, an.
Vielleicht magst Du Dir nach dieser ersten Reise noch ein paar Punkte notieren. Es ist oft sehr spannend, Stichpunkte verschiedener schamanischer Reisen aufzuschreiben. Dann kannst Du nach einer Zeit das noch einmal nachverfolgen.
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Tipps und Antworten auf oft gestellte Fragen
- Wichtig beim schamanischen Reisen ist es, eine gelungene Balance zu schaffen zwischen der Absicht und dem anschließenden vorurteilsfreien Geschehen lassen. Mit der Absicht beginnt die Reise und diese ist der Motor, dorthin zu kommen, wo wir die Antwort auf unsere Frage oder unser Anliegen bekommen. Sind wir dort ist es ebenso wichtig, das geschehen zu lassen, was passiert und dies vorurteilsfrei zu verfolgen.
- Falls Du den Fokus oder die Konzentration verlierst ist es gut, Dir noch einmal Deine Absicht in Erinnerung zu rufen. Du kannst Dich mithilfe des Trommel- oder Rasselschlages wie auf dem Rücken eines Pferdes dorthin tragen zu lassen, wo Du die Antwort bekommst, z.B. in die untere Welt zu Deinem Krafttier.
- Falls Du das Gefühl hast, dass das mit dem Reisen nicht wirklich funktioniert, dann ist der Tipp von Sandra Ingerman sehr hilfreich, die auf so eine Aussage antwortet: „Fake it until you make it!“ Also bilde Dir die Reise so lange ein, d.h. stelle Dir vor wie es wäre zu reisen bis Du es tatsächlich machst und Du für Dich neue und wertvolle Informationen bekommst.
- Oft kommt die Frage auf, ob wir uns das nicht einfach nur alles einbilden, was in der schamanischen Reise passiert. Dazu bitte ich Dich, das schamanische Reisen über eine bestimmte Zeit zu praktizieren und die Antworten/Aussagen zu verfolgen. Helfen sie Dir in Deinem Leben weiter? Wenn ja, dann erübrigt sich die Frage.
- Manchmal gibt es die Vorstellung, dass nur „gesehene“ Bilder eine richtige schamanische Reise sind bzw. anders herum, dass jede schamanische Reise aus Bildern bestehen muss. Das ist absolut nicht der Fall. Jeder Mensch hat einen bevorzugten Sinneskanal, der in einer schamanischen Reise vorherrschend ist. Ja, bei vielen Menschen ist das der visuelle Kanal und diese Menschen sehen dann tatsächlich Bilder. Bei anderen Menschen ist das der auditive Kanal und sie hören die Reise und wieder bei anderen ist es das Gefühl, sie fühlen die Reise. Wenn Du über eine längere Zeit immer wieder schamanische Reisen machst und eine gewisse Übung erlangt hast, dann ist es oft so, dass sich die Sinneseindrücke erweitern und Du dann Reisen erleben wirst in denen Du siehst, hörst, fühlst, riechst und schmeckst. Aber das ist normalerweise erst bei erfahrenen Reisenden der Fall.
Den meisten Menschen fällt die Reise in die untere Welt am leichtesten, deshalb habe ich sie hier als erstes beschrieben. Wenn Du zu diesen Menschen gehörst und nun schon die eine oder andere Reise in die untere Welt gemeistert hast, dann kannst Du Dich getrost an die Reise in die obere Welt wagen und dort Deine schamanische Lehrerin oder Deinen schamanischen Lehrer kennen lernen.
Falls Du zu den Menschen gehörst, denen die Reise in die untere Welt schwer gefallen ist und diese nicht so recht geklappt hat, kannst Du trotzdem die Reise in die obere Welt machen. Vielleicht gehörst Du zu den Menschen, denen die Reise in die obere Welt leichter fällt als die Reise in die Untere.
Schamanische Reise in die obere Welt
Für eine Reise in die obere Welt ist eine gute Absicht: Ich reise in die obere Welt und lerne meine Lehrerin/Geistführerin oder meinen Lehrer/Geistführer kennen.
Dazu begib Dich wieder an einen Dir angenehmen Platz in der Natur und diesmal schaust Du wie Du nach oben kommen könntest, Du möchtest ja in die obere Welt. Es könnte Dich z.B. ein Tornado oder ein ganz gewöhnlicher Fahrstuhl nach oben bringen oder ein Vogel nach oben tragen. Daneben gibt es noch viele andere Möglichkeiten. Nimm bitte die, die Dir spontan in den Sinn kommt, Hauptsache, sie trägt Dich nach oben.
Oben angekommen schaust Du Dich wieder um und hältst Ausschau nach einer wesenhaften Gestalt. Manchmal zeigen sich am Anfang die Lehrer und Lehrerinnen nicht in ihrer ganzen Gestalt, sondern nur mit einem Teil. Du kannst trotzdem mit ihnen kommunizieren und Deine Fragen stellen.
Anders als bei der Reise zum Krafttier nehmen wir die Geistführer nicht mit zu uns, sondern bitten sie, uns auch in unserer Realität als Ratgeber zur Verfügung zu stehen. Selbstverständlich bedanken und verabschieden wir uns wieder, wenn es Zeit ist, zurück zu kehren.
Mittelwelt-Reisen
Mittelwelt-Reisen sind Reisen in unsere Umgebung. In diesen Reisen kannst Du z.B. zu den Naturwesen in Deinem Garten oder in einem Park reisen. Du kannst aber auch mit einem Regentropfen oder einem Wasserfall verschmelzen. So genannte Verschmelzungs-Reisen mit den Elementen sind sehr kraftvolle Reisen. Hier können wir sehr viel über die Natur, die Lebens-Kreisläufe und auch über uns selbst lernen, auch wir bestehen ja aus den Elementen. So könntest du auch zu dem Wasser in Dir reisen und so erfahren, ob es "Deinem" Wasser gut geht oder ob es etwas braucht.
Die Absicht der Reise ist dann das oben genannte Ziel. Du stellst Dir vor in Gedanken hinaus aus dem Raum, in dem Du Dich befindest, zu Deinem Ziel zu fliegen, z.B. zu dem Regentropfen auf Deinem Balkon oder dem Tau auf der Wiese. Wenn Du bereits ein Krafttier hast ist es sehr gut, dieses zu bitten, bei Dir zu sein.
Möchtest Du mit einem Element verschmelzen, bleiben wir bei dem oben genannten Regen- oder Tautropfen, dann werde buchstäblich zu diesem Tropfen, indem Du in den Tropfen hineingehst und in der Vorstellung mit ihm verschmilzt.
Solltest Du Fragen zum Ablauf haben oder sonst Hilfe benötigen ist Dein Krafttier dafür zuständig. Alle Fragen zum schamanischen Reisen, Abläufen und Möglichkeiten sind bei Deinem Krafttier gut aufgehoben.
Die Standard-Antwort meiner schamanischen Lehrerin Sandra Ingerman war in den Ausbildungen immer: "Journey on it." Sie hat uns nur selten ihre Sicht der Dinge auf unsere Fragen geantwortet, sondern sehr viel öfter, dass wir selbst reisen und die Antwort für uns finden sollen.
Was mir wichtig ist
Schamanismus heißt in Partnerschaft mit den Spirits zu agieren
Es ist mir ganz wichtig zu betonen, dass alles, was wir im Schamanismus unternehmen, in Partnerschaft und in wertschätzender, liebevoller Verbindung mit den Spirits erfolgt. Spirits sind alle Hilfsgeister zu denen wir eine Verbindung aufgebaut haben. Egal, was wir machen, ob wir etwas wissen möchten über die Welt oder über uns selbst oder ob wir jemandem Heilenergie schicken möchten. Es sind nicht wir, die die Antworten haben oder Energie versenden, sondern es sind unsere Spirits. Das können unsere Krafttiere sein, die uns Antworten auf unsere Fragen geben oder der Baum vor unserem Haus. Spirits können alle beseelten Wesen um uns herum sein.
Anschaulicher wird es vielleicht mit der Metapher des hohlen Knochens. Als einen hohlen Knochen bezeichnen sich oft indigene Schamanen. Sie meinen damit, dass sie sich leer machen für die Spirits, sich und ihr Ego zurück nehmen und die Spirits durch sie arbeiten lassen. Das ist sehr wichtig, dass wir uns immer wieder daran erinnern, dass nicht wir es sind, die hier agieren. Wir öffnen uns für eine höhere Kraft, die uns in Form anderer Wesenheiten oder Spirits begegnet. Die Wesenheiten oder Spirits geben uns die Antworten auf unsere Fragen oder schenken uns Heilung oder Einsichten. Der Schamanismus und auch das schamanische Reisen ist geprägt von Demut vor allem Lebendigen und fordert uns auf, unser Ego zurück zu nehmen.
Das Geschenk der Verbundenheit mit allem was ist
Das Geschenk hinter dieser Demut und dem Verzicht auf das Ego ist eine tiefe Verbundenheit mit allem was ist. Wenn wir uns nicht über andere Wesenheit erheben, dann dürfen wir spüren, dass wir verbunden sind mit dem Gras auf der Wiese und dem Baum vor unserem Haus. Wir erkennen und lernen, dass alles um uns lebendig ist und dass wir nie einsam oder alleine, sondern immer angebunden sind an das pure Leben.
Mache Deine eigenen Erfahrungen!
Ich habe Dir jetzt einen umfassenden Einblick in das Selbstverständnis des schamanischen Reisens gegeben. Zudem habe ich Hilfestellungen und Erklärungen aufgeschrieben, die sich in meiner langjährigen Tätigkeit als Lehrerin des schamanischen Reisens als hilfreich erwiesen haben.
Jetzt bist Du an der Reihe! Jetzt geht es darum, dass Du Deine eigenen Erfahrungen machst und das schamaniche Reisen einmal selbst ausprobierst.
Mache selbst eine schamanische Reise und finde Deine Antworten auf Deine Fragen!
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Vielen Dank liebe Doris. Das ist sehr aufschlussreich geschildert. Da ich in Griechenland lebe und mich schon sehr lange die mystischen Ueberlieferungen und die Philosopie dieses Volkes interessieren, weiss ich dass auch im alten Griechenland die ganze Materie als beseelt galt. Daher haben sie auch so unglaublich schoene poetische Mythologien hervorgebracht, Aphrodite die Schaumgeborene, Poseidon der Gott des Meeres, Apollon Gott des Lichtes usw, Hphestus, der Gott des Feuers, so wird heute noch der Vulkan im griechischen benannt…..unerschoepfliches Wissen diesbezueglich auch im europaeischen Breitengrad. Da ich griechisch lese, habe ich den Vorteil viele alte Ueberlieferungen zu studieren. Ja auf den Schamanismus bin ich durch meinen Freund Oliver in Mexico gestossen, der lange Zeit sich von den Ureinwohnern in Peru diesbezueglich ausbilden liess. Zwar hatte ich in meiner Jugend Castaneda gelesen und war natuerlich begeistert, aber wirklich intensiver hatte ich mich damit nicht beschaeftigt. Ich bin an einem Punkt in meinem Leben, 70 Jahre jung, wo ich mich von Dogmen, auch wenn sie meine eigenen waren, zu loesen und mich diesen neuen , alten, Wissen auszusetzen. Ja, wieder da anfangen wo ich als junger Mensch inspiriert wurde nach Griechenland auszuwandern. Daher vielen Dank fuer diesen umfassenden Einblick. Liebe Gruesse Lorena
Liebe Lorena, ganz herzlichen Danke für deine Zeilen. Das ist ganz wunderbar und inspirierend. So toll, dass du die Texte im Original lesen kannst. Das kann ich leider nicht.
Herzliche Grüße
Doris
Vielen Dank für die tolle Seite & die ausführlichen Beschreibungen!
Ich beschäftigte mich auch mit dem Thema & konnte wertvolle Antworten finden.
Danke! ?
Liebe Alice, ganz herzlichen Dank für dein Feedback. ??
Ich freue mich sehr, dass Du Antworten für dich finden konntest.
Liebe Grüße!
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Spannender Artikel! Besonders die Stelle im Text, wo das Krafttier auftaucht. Ist das Tier bei der Erstbegegnung freundlich oder muss man etwas vorsichtig sein? Anspringen klingt etwas ungestüm, aufregend, aber vielleicht auch etwas „gefährlich“. Was macht man, wenn das Tier einen nicht mag oder nicht kennen lernen möchte? Oder das Tier nicht zu einem passt…. Oder passt es eigentlich immer? *neugierig* pe
Danke Dir für Deinen Kommentar!
Wenn Dich das Krafttier anspringt, dann überträgt es damit auch seine Kraft auf Dich. Das ist normalerweise eine wirklich kraftvolle und intensive Erfahrung ohne jegliche Gefahr.
Krafttiere sind Tiere, die uns wirklich in unserem Leben unterstützen wollen, d.h. es kommt definitiv nicht vor, dass uns unser Krafttier nicht mag. Wenn wir ein Tier sehen, das wieder weg geht oder nicht bleibt, dann ist es ganz sicher nicht unser Krafttier.
Auf der anderen Seite gibt es auch Erfahrungen in einer schamanischen Reise in denen es sein kann, dass Krafttiere uns scheinbar schaden, weil sie unseren Körper angreifen oder zerstören. Dies sind klassische Initiationserfahrungen, die helfen, unser Ego ein Stück weit aus dem Weg zu räumen. Dies kann auch in Reisen aktiv angestrebt werden. Diese Reisen nennt man dann „Dismemberment-Reisen“. Das ist für Menschen sinnvoll, die schon viel Erfahrung haben mit dem schamanischen Reisen.
Liebe Grüße, Doris
Noch eine Anmerkung:
Das Krafttier passt immer. Manchmal meinen wir nur, dass es nicht passt, weil uns da ein Teil von uns selbst (noch) im Weg steht. Manche Menschen bekommen eine Maus als Krafttier, wünschen sich aber einen Elefanten … Ein Krafttier hat immer eine bestimmte Eigenschaft oder Qualität, die der Mensch, dem es beisteht jetzt in der momentanen Lebenssituation am meisten braucht. Manchmal erkennen wir das nicht auf den ersten Blick. Da ist es dann wichtig, einige Male zu dem Krafttier zu reisen und zu fragen, für was das Krafttier steht und wie es mir jetzt gerade bei was helfen kann. Hier geht es dann auch um einen Prozess des gegenseitigen Kennenlernens. So lernst Du Dein Krafttier kennen und meist auch lieben. Und Du entdeckst, was es Dir jetzt im Moment geben kann – jenseits von Wünschen und Vorstellungen.